Du möchtest dich fürs Klima einsetzen und gleichzeitig etwas für dein Portemonnaie tun? Dann bist du hier genau richtig. Wir haben für dich eine umfangreiche Liste an Tipps zusammengestellt, wie du im Alltag weniger Energie verbrauchst.
In der Schweiz hat sich in den letzten zehn Jahren einiges getan. Pro Kopf verbrauchen die Schweizerinnen und Schweizer heute weniger Strom als noch vor einem Jahrzehnt. Im Jahr 2022 lag der durchschnittliche Stromverbrauch pro Person bei rund 6’500 Kilowattstunden (kWh). 2010 waren es gut 7’640 kWh.
Das ist zweifellos eine positive Entwicklung, jedoch sind wir noch nicht am Ziel angekommen. In diesem Blogbeitrag konzentrieren wir uns auf den Bereich Haushalt und zeigen dir, wie du ganz einfach gegen die alltäglichen Stromfresser vorgehen kannst.
Eines bereits vorweggenommen: Der Grossteil des Energieverbrauchs entfällt auf das Heizen, die Bereitstellung von Warmwasser und das Kochen. Wir zeigen dir, wie du in diesen Bereichen effizienter handeln und deinen ökologischen Fussabdruck verkleinern kannst.
Stromfresser
In der Welt der Elektrizität gibt es heimliche Diebe, die unbemerkt unsere Energie verschlingen – die sogenannten Stromfresser. Doch keine Sorge, sie sind nicht so gruselig wie sie klingen. Sie sind im Grunde genommen ungebetene Gäste in unserer Wohnung, die heimlich Strom brauchen und so zum Beispiel auch die Stromrechnung in die Höhe treiben. Hier einige Beispiele von klassischen Stromfressern:
- Kühlschrank: Der Kühlschrank, unser treuer Küchenbegleiter, verbraucht still und heimlich eine beträchtliche Menge an Strom. Ein alter Kühlschrank verbraucht deutlich mehr Strom als einer der neuen Energieeffizienzklasse. Hast du schon mal über einen Wechsel nachgedacht?
- Heiss duschen: In der Schweiz lieben wir unsere warmen Duschen. Aber: Um das Wasser zu erwärmen verschlingen Boiler oder Durchlaufwärmer für jeden Liter Wasser einen beachtlichen Teil Strom. Kürzer und kälter Duschen lohnt sich!
- Versteckte Standby-Geräte: In jedem Winkel unserer Wohnräume lauern Geräte im Standby-Modus. Sie mögen unschuldig erscheinen, aber sie sind wahre Meister der heimlichen Energieverschwendung. Diese Geräte – sei es der Fernseher, Ladegeräte oder andere – zapfen ununterbrochen Strom ab, auch wenn sie scheinbar ausgeschaltet sind. Steckleisten zum Ein- und Ausschalten bieten dafür eine einfache Lösung.
- Licht: Unsere Lampen und Leuchten sind mehr als nur Lichtspender. Einige von ihnen haben die unheimliche Fähigkeit, Elektrizität in unnötige Hitze zu verwandeln, insbesondere die herkömmlichen Glühbirnen. Hast du bereits überall LED-Leuchten montiert?
- Raumtemperatur: Dieser Faktor ist absoluter Spitzenreiter als heimlicher Stromfresser. Deine Räumlichkeiten werden auch beheizt, wenn du ausser Haus bist.
Mit diesen Tipps sparst du im Haushalt Energie
Heizen
- Raumtemperatur senken: Bereits eine Reduzierung der Raumtemperatur um nur 1°C kann den Energieverbrauch des Heizens um bis zu 6% senken, ohne dabei auf Komfort zu verzichten.
- Stosslüften: Anstatt die Fenster die ganze Zeit gekippt zu haben, ist das Stosslüften effizienter und spart Energie.
- Thermostatenventil installieren: Die Installation von Thermostatenventilen an deinen Heizkörpern ermöglicht es, die gewünschte Raumtemperatur konstant zu halten. Die Heizung schaltet sich ab, wenn genug Wärme erreicht ist.
- Radiatoren freimachen: Damit sich warme Luft optimal im Raum verteilen kann, sorge dafür, dass keine Möbel die Radiatoren blockieren.
- Heizung entlüften: Es lohnt sich, wenn man am Anfang der kalten Jahreszeit die Heizung entlüftet.
Warmwasser
- Kurz Duschen anstatt baden: Dusche nur kurz und nicht zu heiss. Beim Shampoonieren lohnt es sich, das Wasser abzuschalten.
- Kleider waschen: Wasche deine Kleidung mit 30°C, wenn möglich, und nutze Sparprogramme, sofern verfügbar.
- Wasserkocher statt Pfanne verwenden: Du verbrauchst 30% weniger Energie, wenn du das Wasser zuerst mit dem Wasserkocher aufwärmst anstatt nur mit Pfanne und Deckel zum Sieden zu bringen. Das Nudelwasser kannst du so zum Beispiel vorkochen. Induktionsherde sind jedoch eine Ausnahme und brauchen weniger Energie.
Elektrogeräte
- Energieeffizienzklasse berücksichtigen: Geräte mit besserer Energieeffizienzklasse verbrauchen weniger Strom. Wichtig ist, dass du dieses Gerät dann aber wieder lange nutzt und nicht jedes Jahr ersetzt, denn auch die Herstellung der Geräte braucht Ressourcen.
- Kühlschranktemperatur einstellen: Du musst den Kühlschrank nicht eiskalt einstellen, 7°C genügen bereits, um die Lebensmittel frisch zu halten.
- Backofen nicht vorheizen: Das Vorheizen beim Backofen braucht bereits eine erhebliche Menge Energie. Du kannst den Ofen erst einschalten, wenn du das Essen hineinschiebst und es einfach etwas länger drin lassen.
- Auf LED umrüsten: Versuch all deine alten Glühbirnen durch LED-Technologie zu ersetzen. Das Licht ist immer noch gleich stark, der Stromverbrauch jedoch viel geringer.
- Steckdosenleiste nutzen: Deine Geräte zapfen auch im Stand-by-Modus den Strom an. Mit dem Ausschalten der Steckdosenleiste kannst du unnötigen Stromfressern entgegenwirken. Alternativ kannst du auch mit eingebauten Zeitschaltuhren arbeiten, so wird der Strom nur während bestimmten Zeiten verwendet.
- Maschinen vollständig füllen: Ob Waschmaschine oder Geschirrspüler – es lohnt sich, die Maschine erst zu verwenden, wenn sie gefüllt sind. Zusätzlich kannst du das Sparprogramm verwenden. Je nach Maschine kannst du mehr als 1/3 der Energie einsparen!
Warum Energiesparen wichtig ist
Energiesparen mag zwar nicht immer besonders aufregend und spannend erscheinen, doch es ist von entscheidender Bedeutung – nicht nur für unsere Erde, sondern auch für dein Portemonnaie. Hier sind einige Gründe, warum Energiesparen in Schweizer Haushalten einen hohen Stellenwert haben soll:
- Umwelt: Jede eingesparte Kilowattstunde Strom bedeutet auch eine geringere Belastung für die Umwelt. In einer Welt, die zunehmend von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen ist, ist es entscheidend, unseren ökologischen Fussabdruck zu senken. Dadurch kannst du etwas zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen beitragen.
- Ressourcenschonung: Energiesparen trägt dazu bei, die natürlichen Ressourcen zu schonen. Viele Energiequellen sind begrenzt, und ihr Abbau oder ihre Nutzung kann umweltschädlich sein. Durch sparsamen Umgang mit Energie trägst du zur nachhaltigen Nutzung dieser Ressourcen bei.
- Innovation und Technologie: Das Fördern von Energiesparen unterstützt auch Innovationen in Technologie und Industrie. Dies kann zu neuen Arbeitsplätzen und Wirtschaftswachstum führen, da die Nachfrage nach energieeffizienten Produkten und Dienstleistungen steigt.
- Portemonnaie: Energiesparen bedeutet, weniger Geld für Strom und Heizung auszugeben. In der Schweiz, wo die Energiekosten steigen werden, kann dies einen erheblichen Einfluss auf das Haushaltsbudget haben. Mit bewusstem Energieverbrauch kannst du dein Budget schonen und für nachhaltige Investitionen sparen.